Kunden gewinnen im Tierberuf: Du hast ein Tierbusiness – und jetzt?!


Du bist den mutigen Schritt gegangen und hast ein eigenes Business gestartet – doch wie kannst du nun auch neue Kunden gewinnen? Welche Möglichkeiten es für Sichtbarkeit gerade auch für neue Tierberufler gibt, erfährst du in diesem Artikel

Als ich 2014 mit meinem Tierbusiness startete, dachte ich, dass ich automatisch Kunden gewinnen würde, sobald meine Webseite online ginge. In die Erstellung dieser Seite steckte ich sehr, sehr viel Arbeit und sie war mein ganzer Stolz. „Das muss ja dann klappen“, dachte ich. So als hätte das gesamte Internet nur darauf gewartet, dass ich endlich meine Seite online stelle :-D

Doch wider Erwarten tat sich zunächst nicht viel. Ich teilte das Ergebnis stolz auf Facebook, aber bis auf ein paar Bekannte, die „mal vorbeischauen“ wollten, sah vermutlich kaum jemand das Ergebnis meiner durchgearbeiteten Nächte. Schon gar keine Kunden, die tatsächlich etwas bei mir buchen wollten.

Mir war damals nicht bewusst, dass es nicht reicht, einfach nur zu sagen „Hier bin ich, Welt!“ – sondern dass es darum geht, immer wieder über das zu reden, was ich mache und potentielle Kunden zu meinen Themen einzuladen.

Wenn du neue Kunden gewinnen möchtest, werde ein/e Expert/in auf deinem Gebiet und zeige, dass du für ihre Probleme Lösungen parat hast! Gib ihnen die Möglichkeit, dich und deine Arbeit kennenzulernen und Vertrauen zu dir aufzubauen.

3 Punkte, die du dafür auch als Anfänger schon aufbauen kannst, erfährst du jetzt:

1. Kunden gewinnen durch deine Positionierung

Meine allererste Webseite hatte nicht nur den Fehler, dass sie technisch eher so „naja“ war (ich nutzte damals ein Baukasten-System) … Auch inhaltlich konnte man schnell erkennen, dass dies ein Erstlingswerk war. Das lag daran, dass mir nicht wirklich klar war, wen genau ich ansprechen wollte und was ich anzubieten hatte.

Preise musste man auf der Seite vergeblich suchen (meine Meinung hierzu? Schreib deine Preise unbedingt mit auf die Seite, sofern es dir möglich ist. Das erspart sowohl dir, als auch den Webseitenbesuchern einiges an Ärger!) und es war auch nicht klar, wie genau ich meinen potentiellen Kunden und ihren Tieren nun überhaupt helfen wollte.  Alles war eher schwammig und vielleicht auch für Laien unverständlich, die die Tierkommunikation (mein damaliges Angebot) nicht kannten.

Wenn du auch gerade deine erste Webseite baust oder gebaut hast und auch, wenn du Offline auf deine Arbeit hinweist, z.B. mit Flyern, solltest du dich unbedingt mit den folgenden Fragen auseinandersetzen und sie direkt oder indirekt in deinem Außenauftritt beantworten:

  • Welche Veränderung bietest du durch dein Angebot an? Wo stehen deine Kunden am Anfang, bevor du mit ihnen arbeitest, und wo danach?
  • Wer sind deine Wunschkunden, wie ticken sie in der Tiefe, was sind ihre Probleme und Gedanken zu ihrem aktuellen Thema mit ihrem Tier?
  • Für welche ganz konkreten Probleme deiner Kunden hast du eine Möglichkeit?
  • Welche Wünsche deiner Kunden kannst du mit deiner Arbeit erfüllen, bzw. wie können sie sich diese Wünsche selbst erfüllen, wenn sie mit dir zusammen arbeiten oder dein Produkt kaufen?
  • Welche Fragen stellen deine Kunden sich bzgl. deines Angebots? Ist ihnen noch etwas unklar, wozu du noch weitere Infos liefern kannst (z.B. wenn du Tierkommunikation anbietest: Fragen sie sich vielleicht, ob das wirklich mit jedem Tier möglich ist, auch mit ihrem eigenen?)
  • Aber auch: Wo sind die Grenzen deiner Arbeit? Dessen, was du leisten kannst, der Methoden mit denen du arbeitest oder der Werte, die für dich beim Arbeiten wichtig sind (bist du z.B. ein/e Tierfotograf/in, die Wert darauf legt, dass die Fotos ohne Zwang den Tieren gegenüber entstehen)?

Positionierung bedeutet nicht, dass du Teile von dir „abschneiden“ sollst – nur weil sie nicht genau ins Raster passen. Es bedeutet viel mehr, dich selbst, dein Business und deine Lieblingskunden besser kennenzulernen und zu wissen, welche Grundenergie hinter deiner Arbeit steht. Was gibst du Mensch und Tier mit und was ist bei dir anders als bei anderen?

Ich selbst habe mich anfangs geweigert, die obigen Fragen genauer herauszuarbeiten, weil das erstmal unbequem für mich war. Zu einigen dieser Fragen hatte ich nämlich „keinen Plan“.

Und so redete ich mir ein, dass ich einfach alle Menschen, die bei mir anfragen, auch als Kunden gewinnen möchte und dass ich da ohnehin nicht konkreter werden könne, weil ich nichts und niemanden ausschließen möchte – auch nicht meine eigenen Interessen!

Vielleicht geht es dir ähnlich, dass du einfach viele Interessen hast und auch schon mehrere Ausbildungen absolviert hast und nichts davon „wegnehmen“ möchtest, um eine klarere Positionierung zu bekommen.

Da kann ich dich beruhigen: Tatsächlich wirst du alles, was du mal gelernt hast, irgendwie in deine Arbeit integrieren können – wenn auch vielleicht nicht immer 1:1 so, wie du es gelernt hast.

Wenn du dich mehr damit befasst, wer deine Wunschkunden sind, welche Themen sie haben und wie du sie optimal bei diesen Themen begleiten kannst, fallen vielleicht erst einmal ein paar Angebote weg. Doch du wirst sehen: Wenn du mit 1-2 Angeboten startest und diese klar herausarbeitest, kannst du all deine anderen Talente und Fähigkeiten innerhalb dieser Angebote auch unterbringen!

Dann kommt vielleicht jemand wegen eines Themas mit seinem Tier zu dir, aber es stellt sich in eurer Arbeit heraus, dass das Thema nicht nur beim Tier liegt, sondern dein/e Kund/in auch selbst Unterstützung braucht – vielleicht mit Hilfe einer Entspannungsmethode, die du für Menschen gelernt hast.

Bist du noch unklar, was deine Positionierung angeht? Hier haben wir einen Minikurs, in dem du deiner Positionierung näherkommst. Natürlich sind wir auch gerne im Einzelcoaching oder mit unserem „großen“ Tierbusinesskurs für dich da.

2. Kunden gewinnen über Social Media – ja oder nein?

Okay, wir haben nun schon gelernt: Einfach nur eine Webseite online stellen reicht alleine nicht aus, um auch potentielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Du brauchst konstant einen Kanal, auf dem du präsent bist und Einblicke in deine Arbeit gibst. Das kann übrigens auch ein Blog auf deiner Webseite sein …

Aber was ist mit Social Media? Jeder rät dir dazu und du fühlst dich vielleicht schon schlecht, weil du aktuell nicht so viel Lust hast, irgendwelche Reels zu machen und durch die Gegend zu hüpfen, nur um Kunden zu gewinnen?

Hier gibt es nicht DIE Antwort und auch nicht die eine Social Media Plattform, die dich garantiert erfolgreich macht. Ich persönlich habe damals mit Facebook gestartet und es hat mir auch etwas gebracht. Für Einsteiger, die heute mit ihrem Tierbusiness loslegen, würde ich diese Plattform aber gar nicht mehr als „Must Have“ sehen. Zeiten ändern sich, jedes Business ist anders und es kommt auch auf deine Zielgruppe an. Wo hält sie sich auf?

Meine Faustregel: Schau dir verschiedene Möglichkeiten und Plattformen an, wie man online sichtbar werden kann (auch, wenn du ein offline Business hast) und starte mit einer, die sich für dich leicht und machbar anfühlt, wo aber auch dein Zielpublikum unterwegs ist.

Gib dem Ganzen dann mindestens 6 Monate Zeit, bevor du Ergebnisse erwartest und probier dich dort aus: Was ist dein Stil, wie bringst du deine Botschaft am besten rüber, worauf reagiert dein Zielpublikum am besten?

Kunden gewinnen für Anfänger – Do’s & Don’ts

  • Probier dich an verschiedenen Orten mit deinem Marketing aus. Was passt zu dir?

  • Üb dich darin, wirklich auch Geld zu nehmen und sammle Erfahrungen in deiner Arbeit

  • Arbeite dein/e Expertenthemen heraus und teile deine Erfahrungen mit der Welt

  • Verlier nicht die Geduld, wenn sich nicht direkt am Anfang etwas tut. Vertrauen aufbauen kann Zeit brauchen!

  • Gib dein Marketing nicht in fremde Hände (zB eine Agentur ab). Diese wissen NICHT besser, was für dich funktioniert!

  • Anfängern empfiehlt es sich nicht, bezahlte Werbung zu nutzen. Teste erst einmal organisch aus, was dein Publikum interessiert

Du solltest bereit sein, regelmäßig dort etwas zu posten (es muss aber nicht zwingend jeden Tag sein) und zeigen „Ich bin hier!“. Doch schau auch, dass du immer wieder auf deine Webseite leitest, z.B. indem es auf deiner Webseite ein paar Goodies gibt. Du möchtest ja nicht nur online bespaßen, sondern auch darauf hinweisen, was es bei dir Tolles zu kaufen gibt. (Noch besser: Sammle auch die Adressen der Webseitenbesucher, z.B. mit Hilfe eines Newsletters)

Mit der Zeit kannst du dann auch weitere Kanäle mit dazu nehmen und schauen, was für dich und dein Business wirklich funktioniert. Diese eigenen Erahrungen zu sammeln, ist so viel mehr wert, als nur das zu machen, was andere dir vorgeben. Denn vielleicht ahnst du an dieser Stelle bereits: Es gibt nicht den einen Weg – und keiner kann es besser wissen, als du!

Übrigens: Wenn du dir Inspirationen wünschst, welche Möglichkeiten es mit und auch abseits von Social Media gibt, online und offline sichtbarer zu werden mit deinem Tierbusiness: In unserem Kurs Marketing ohne Social Media (ja, der Titel ist extra ein wenig provokant!) stellen wir dir 22 Wege vor und du erfährst, wie du für dich deine passenden Marketingwege findest.

3. Bleib in der Übung und hol dir Testimonials

Gerade am Anfang fragst du dich vielleicht: „Wenn ich noch keine Kunden habe, wo sollen dann welche her kommen?“. Schnell kann man sich im „Marketingwahn“ verlieren und sich nur noch darauf fokussieren, jetzt Kunden gewinnen zu müssen.

Was dann aber passiert, ist dass du deine eigentliche Arbeit vielleicht vergisst oder vernachlässigst. Und gerade für Einsteiger im Tierberuf ist es wichtig, Berufserfahrung zu sammeln und wirklich sicher zu werden in dem, was du tust.  Was wäre sogar, wenn begeisterte Kunden dich weiterempfehlen und dadurch neue Kunden zu dir kommen?

Um deine „Business-Energie“ aufzubauen und dein Tierbusiness in Fahrt zu bekommen, muss es ganz normal für dich werden, konstant zahlende Kunden zu haben.

Doch wie bekommst du nun deine ersten Kunden? Auch dafür gibt es kein Geheimrezept! Ich würde davon abraten, am Anfang alles gratis oder konstant zu „niedrigpreisig“ zu verkaufen. Denn damit züchtest du dir einen Kundenstamm heran, der gar nicht wirklich wertschätzt, was du zu geben hast.

Dennoch kann es manchmal helfen, einen „Einführungspreis“ zu machen, also z.B. für ein paar Wochen ein ganz neues Angebot etwas günstiger anbieten – gleich schon mit der Ankündigung, wie teuer es auf Dauer sein wird. Auch Schnupperangebote (eine kleine Kostprobe zum Ausprobieren, die etwas günstiger ist) könnten eine Möglichkeit sein, wenn du sie hin und wieder anbietest.

Denk dran, dir auch Testimonials deiner begeisterten Kunden geben zu lassen – einerseits für dich selbst, um zu wissen, was du noch optimieren kannst – andererseits natürlich auch, um potentiellen Neukunden einen Eindruck zu geben.

So oder so: Verfolge deinen Traum weiter, auch wenn es Tage geben sollte, in denen sich im Außen scheinbar nicht viel tut. Ein Business zu führen ist eine neue Rolle, in die man erst einmal hineinwachsen darf. Bei den einen geht das schneller, bei den anderen braucht es mehr Zeit. Doch das Geschenk, den eigenen Weg zu gehen, ist einfach unbezahlbar!

Übrigens: Wenn dir Businesstipps wie diese gefallen: Auf unserem Telegram Kanal fürs Tierbusiness gibt es weitere Tipps, sowie immer mal wieder Sprachnachrichten für dich.

Noch mehr Input gefällig?

Wie unser Weg im Tierbusiness, mit und ohne Social Media Marketing, war, teilen wir hier mit dir:

Marketing ohne Social Media im Tierbusiness: Ist das möglich? (Podcast #130)

Wenn du dir dieses Video anschaust, werden Informationen an Youtube übertragen. Mehr erfährst du auf unserer Datenschutz-Seite

Autorin: Sonja Neuroth
Tierkommunikatorin, Animal Creation® Coach, Tierbusinesscoach, Access Consciousness Certified Facilitator, Gründerin Seelenfreunde Tierakademie

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